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Überregionale Termine

21. 10.

"Mein Körper gehört..." - Was genau ist sexuelle Selbstbestimmung

Podiumsdiskussion in Magdeburg

Vor 25 Jahren beschloss der Bundestag die Fristenlösung mit Beratungspflicht für Schwangerschaftsabbrüche. Das Thema ist immer noch aktuell. Nicht allein weil sogenannte "Lebensschützer" alljährlich im September zur Demonstration in Berlin aufrufen. Was genau meint sexuelle Selbstbestimmung. Kirsten Achtelik, Mithu M. Sanyal und Viola Schubert-Lehnhardt diskutieren mit Daniela Wakonigg (stellvertretende Chefredakteurin des Humanistischen Pressedienstes) säkulare Positionen zum Thema.

Wie selbstbestimmt sind Entscheidungen unter dem rasanten Fortschritt von Gen- und Reproduktionstechnik? Helfen vorgeburtliche Gentests den Eltern? Oder wie behindertenfeindlich ist Schwangerenvorsorge bzw. Pränataldiagnostik? Welchen Einfluss haben konservative, christliche und fundamentalistische Meinungen? Welche Frauen- und Familienbilder stecken hinter den Argumenten? Welche Argumente und Stimmungen werden bemüht rund um das Thema Selbstbestimmung – vom Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen bis hin zur Sterbehilfe? Wer sind die Akteure?

Gäste:

  • Kirsten Achtelik (Berlin)
  • Dr. Mithu M. Sanyal (Düsseldorf)
  • Dr. habil. Viola Schubert-Lehnhardt (Halle / Saale)

Moderation: Daniela Wakonigg (Münster)

Kirsten Achtelik
Diplom-Sozialwissenschaftlerin, lebt als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Arbeitsschwerpunkte: u.a. feministische Theorien und Bewegungen, Schnittstellen mit andern sozialen Bewegungen v.a. der Behindertenbewegung und Kritik der Gen- und Reproduktionstechnologien. Außerdem Recherche zu Abtreibungsgegner_innen und „Lebensschutzbewegung“. Seit Juni 2017 Arbeit an Promotion. Das Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“ ist als Teil einer kumulativen Promotion mit dem Arbeitstitel „Überschneidungen und Gegensätze. Zum Verhältnis von feministischer, behindertenpolitischer und ‚Lebensschutz‘-Bewegung“ vom Prüfungsausschuss der Humboldt-Universität akzeptiert worden.

Dr. Mithu M. Sanyal
Autorin, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin. Für ihre Hörspiele und Feature hauptsächlich für den WDR wurde sie bereits dreimal mit dem Dietrich Oppenberg Medienpreis der Stiftung Lesen ausgezeichnet. Ansonsten Arbeit für diverse Sender und Zeitungen, wie BR, SWR, Deutschlandfunk, DIE ZEIT, MISSY Magazine, Konkret, Vice etc. Sie hat eine regelmäßige Kolumne in der taz. 2009 erschien ihre Kulturgeschichte des weiblichen Genitals „Vulva“ im Wagenbach Verlag, 2013 schrieb sie zusammen mit den #aufschrei Frauen „'Ich bin kein Sexist, aber ...' Sexismus erlebt, erklärt und wie wir ihn beenden“ (Orlanda), 2016 erschien ihre Debattengeschichte „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens" in der Edition Nautilus.

Dr. habil. Viola Schubert-Lehnhardt
Freiberufliche Dozentin und Autorin zu Fragen von Frauen- und Geschlechterforschung, Gesundheitspolitik und medizinischer Ethik. 1983 Promotion und 1988 Habilitation an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Herausgeberin und Autorin zahlreicher Bücher zu gesundheitspolitischen Themen. Vizepräsidentin der humanistischen Akademie Deutschlands e.V. und Sprecherin der deutschen Mitglieder von Feminist Association of Bioethics.

Daniela Wakonigg
Daniela Wakonigg ist studierte Philosophin, Germanistin und katholische Theologin. Sie arbeitet als freie Autorin und Journalistin – unter anderem für den WDR – und ist stellvertretende Chefredakteurin des Humanistischen Pressedienstes.